Projektwettbewerb 2021
1. Preis
Ersatzneubau Wohnsiedlung
Baufeld A: 88 Wohnungen
Baufeld B: 40 Wohnungen
Fellenbergstrasse
8047 Zürich
Die Verdichtungstendenzen der letzten Jahre haben auch in Albisrieden einen Transformationsprozess in Gang gebracht. Dieser verlangt nach neuen Strategien, um die Grundzüge der «Ville verte» mit seinen fliessenden Grünräumen auch bei steigender Dichte als prägenden Charakter zukunftsfähig zu machen. Wir sehen die Siedlung Guet und Espenhof eingebunden in eine Abfolge von Gartenhöfen, die sich entlang der Fellenbergstrasse entwickeln.
In Baufeld A verbinden sich schlanke Nord-Süd mit tieferen Ost-West Riegeln zu einer gefassten Hoftypologie mit grosszügiger Öffnung zur Fellenbergstrasse. So wie die Siedlung Guet allseitig nach aussen orientiert ist, können sich ihre Bewohner und Bewohnerinnen nach innen, in einer reichen Welt mit Gemeinschaftsgärten, Sitzplätzen und kleinen Spielorten entfalten. Sämtliche Wohnungen im Nord-Süd Typ werden mit einem als Gartenzimmer artikulierten Küchen-Loggia-Raum als Bindeglied zwischen Innen- und Aussenraum ausgestattet. Im Attikageschoss werden die Gartenzimmer zu begrünten, privat genutzten Dachgärten. Eine Halle als räumlicher Dreh- und Angelpunkt prägt die 4.5 Zimmer Wohnungen der Ost-West orientierten Grundrisse.
Der Espenhof in Baufeld B ist stärker in die Siedlungslandschaft der umliegenden Liegenschaften eingebunden. Ein baumbestandener kleiner Hof schliesst ans öffentliche Wegnetz an. Private Sitzplätze der Erdgeschosswohnungen profitieren direkt vom weitläufigen Grün der Umgebung. Mit seinem Fokus auf Kleinwohnungen verbindet eine «Ruelle Intérieur» alle neun Wohnungen eines Geschosses, in der Gebäudemitte öffnet sich diese nach Westen. Über eine Wendeltreppe gelangt man von hier in den gemeinschaftlichen Garten. Sämtliche Wohnungen erhalten Licht von mindestens zwei Seiten und werden um 14qm grosszügige Gartenzimmer herum organisiert.
Mit der städtebaulichen Setzung der beiden Projektteile entstehen, ökologisch, sozial und stadtklimatisch hochwertige Freiräume, die die Idee der «Ville Verte» auf zeitgemässe Art fortschreiben.
Konstruktion und Materialisierung sind zweckmässig, robust und zeitlos ausgelegt. Die Dächer werden mit grossflächigen PV Anlagen versehen. Eine kühlende Begrünung findet sich auf den opulent bepflanzten Dachgärten, die somit nicht nur zum architektonisch, sondern auch zum ökologisch und klimatisch prägenden Element des Projekts werden. Die vorgesehene Nutzung von Erdwärme, kurze Spannweiten und eine durchgehende Tragstruktur mit geringem Betonanteil sowie vorfabrizierte Holzfassaden garantieren einen hohen Energie- und Nachhaltigkeitsstandard.
Bauherrschaft: Gemeinnützige Baugenossenschaft Limmattal GBL
Landschaftsarchitekt: Schmid Landschaftsarchitekten, Zürich