Studienauftrag 2003
MehrDie vierzig Hektar grosse, weitgehend unbebaute Fläche gehört zu einem räumlichen Kontinuum, das sich der Limmat entlang von Zürich nach Baden aufspannt. Verkehrsinfrastrukturen von nationaler Bedeutung sowie die gewachsenen Gemeindegebiete verstärken die dem Talverlauf folgende räumliche Ordnung. Diese Struktur gilt es umso mehr zu stärken, als heute die kommunalen Siedlungsgebiete an vielen Stellen fast nahtlos ineinander übergehen. Ein qualitativ hochwertiger Stadtteil Niderfeld ist deshalb von übergeordneter Bedeutung. Eingebunden in ein leistungsfähiges ÖV-System wird er zu einem vitalen, integrativen Bestandteil des Limmattals und des Metropolitanraums Zürich. Die konzeptionelle Grundidee besteht darin, die vorhandenen Restriktionen als produktive Gestaltungsmittel statt als Entwicklungshemmnis zu sehen sowie mit der Strategie der urbanen Sukzession flexibel und umkehrbar auf den langfristigen Prozess der Siedlungsentwicklung zu reagieren. Einschränkende Rahmenbedingungen wie Bodenbesitzverhältnisse, Bestandsvegetation und verkehrsbedingte Lärmquellen werden als Gestaltungsmiittel zur Strukturierung genutzt. Das Projekt sieht nicht primär Vorgaben für die Bebauung vor, sondern detaillierte Festlegungen zur Gestaltung des öffentlichen Raumes. Der Verlauf der geplanten Limmattalbahn dient als stadträumliches Rückgrat, an dem Grünanlagen und Quartiersplätze angebunden sind. Mit Bau(m)ringen wird der öffentliche Raum unabhängig von Bauvorhaben räumlich gefasst, da mit der Realisierung der ersten Bebauung auf einem Baufeld die Anlegung des Baumringes für den Rest der Teilfläche zur Pflicht wird. Das Wechselspiel zwischen einer weitgehend unreglementierten Erscheinung im Inneren und einem akzentuierten öffentlichen Raum zwischen den Baufeldern macht die Zeit zu einem gestalterischen Faktor der Stadtentwicklung. Dem räumlichen Nebeneinander von Gebautem, Temporärem und Unverändertem wird ein flexibles Gefäss zur Transformation und Verfestigung gegeben, gleichzeitig visualisieren die Bau(m)ringe das Verdichtungspotential der Agglomeration.
Auftraggeberin: Stadt Dietikon
Städtebau- und Planungstheorie:
Prof. Angelus Eisinger
Landschaftsarchitekt/Raumplanung: André Schmid
Verkehrsplanung: IBV W. Hüsler
Bauökonomie: Immopro AG
Raumplanung: Planpartner AG