Schulraumprovisorium Kantonsschule Wiedikon, Filiale Hohlstrasse, Zürich

Zürich

Schulraumprovisorium (in situ)
mit Sportbau (pool) für bis zu
650 Schüler:innen

Planerwahlverfahren 2020
Ausführung 2023 – 2024

in Zusammenarbeit mit baubüro in situ

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Die Stadt Zürich benötigt für die Quartiere Wiedikon, Aussersihl, Albisrieden und Altstetten ein Schulraumprovisorium für bis zu 650 Schülerinnen und Schüler. Die Schulanlage soll auf dem ehemaligen Güterbahnhofareal an der Hohlstrasse, zwischen Polizei- und Justizzentrum, Hardbrücke und Gleisanlagen, entstehen. Bis Sommer 2024 entstehen zwei Schulgebäude und ein provisorischer Sportbau, die bis zur Fertigstellung der definitiven Schulhauslösung am gleichen Standort im Jahr 2031 bestehen bleiben. Die temporäre Konstruktion soll einen mindestens zweifachen Ab- und Wiederaufbau an anderen Standorten und ohne Qualitätseinbußen ermöglichen. Dabei ist von einer Erstnutzungsdauer an der Hohlstrasse von rund 7 Jahren auszugehen; die gesamte Lebensdauer der provisorischen Bauten soll 30 Jahre betragen.

Die Positionen der Baukörper wurden in einer Machbarkeitsstudie und unter Berücksichtigung des Bestandsgebäudes (zwei Hallensegmente des ehemaligen Güterbahnhofs) und der folgenden, definitiven Mittelschule festgelegt. Die beiden Standorte, Schulhaus A + Sporthalle sowie Schulhaus B, werden durch eine Freiraumgestaltung von Balliana Schubert Landschaftsarchitekten verbunden, die das Thema des Gleis-Biotops aufnehmen und neben Erschließungs- und Aufenthaltsflächen auch Maßnahmen zur Minderung der starken Hitzebelastung neben dem Gleisfeld ergreifen. Das baubüro in situ ist in Zusammenarbeit mit pool mit der Realisierung der provisorischen Bauten beauftragt, wobei sich in situ für die beiden Schulhäuser und pool für den Sportbau verantwortlich zeichnet. Für die Fassaden aller drei Gebäude kommt das gleiche Fassadenkonzept zur Anwendung, welches pool bereits für andere Sporthallenprovisorien entwickelt hat.

Schulhaus A + B und Sportbau
Für die vertikale Erschließung der Schultrakte Haus A und Haus B sind jeweils zwei Treppenhäuser und ein Lift geplant. Die einzelnen Räume werden über einen Mittelgang erschlossen. Im Erdgeschoss des Trakts A sind die Räumlichkeiten für die Schulleitung, das Facility Management, die Mediothek und der Mehrzweckraum angeordnet. In den oberen zwei Geschossen befinden sich 12 Klassenzimmer inklusive der Lehrervorbereitungszimmer und dem Lehreraufenthaltsraum. Im Trakt B sind im Erdgeschoss die Musikunterrichtszimmer und im 1. Obergeschoss die Unterrichtszimmer für Bildnerisches Gestalten sowie 6 Klassenzimmer angeordnet. Im 2. Obergeschoss befinden sich die Unterrichtszimmer für die naturwissenschaftlichen Fächer Physik, Biologie und Chemie.

Das Sporthallenprovisorium besteht aus zwei längsseitig angeordneten Einfachhallen und einem Nebentrakt. Dieser beinhaltet die Geräteräume, die Garderoben- und WC-Anlagen, das Lehrervorbereitungszimmer und den Technikraum.

Konstruktion und Nachhaltigkeit

Das Schulraumprovisorium wurde als vorfabrizierter Holzmodulbau entwickelt, was ein einfaches, schnelles und relativ kostengünstiges Montieren und Demontieren des Gebäudes ermöglicht. Die Raumeinheiten können erweitert, mit zusätzlichen Elementen ergänzt und untereinander kombiniert werden. Die Module werden im Herstellerwerk vorgefertigt und am Verwendungsort zusammengefügt. Die Nutzungsdauer ist für 30 Jahre gewährleistet. Die primäre Erscheinung der Fassaden wird durch vertikale Holzstrukturen und der Verkleidung aus transparenten und pflegeleichten Lichtwellplatten geprägt, welche den Bauten einen leichten und provisorischen Charakter verleihen. Die Unterkonstruktion und die Winddichtung, welche durch die transparente Fassadenverkleidung sichtbar sind, erhalten gegebenenfalls einen farbigen Anstrich. Ein entsprechendes Farbkonzept wurde in der weiteren Planung detaillierter ausgearbeitet.

Das Bauvorhaben wird nach den kantonalen Leitsätzen und Maßnahmen gemäß dem "Standard Nachhaltigkeit Hochbau" projektiert. Die Konstruktion und Gebäudetechnik des Sporttrakts erfüllen die Anforderungen des Standards "Minergie-A-ECO", während die der Schultrakte die Anforderungen von "Minergie-ECO" für Neubauten erfüllen. Auf das SNBS-Label wird aufgrund der Unverhältnismäßigkeit bei einer relativ kurzen Standdauer des Provisoriums von 7 Jahren verzichtet. Auf dem Dach der Schultrakte wird jeweils eine Photovoltaikanlage installiert, die sowohl auf Wirtschaftlichkeit als auch auf die Erfüllung des Minergie-A-Standards des Sporthallenprovisoriums ausgelegt ist. Die restlichen Dachflächen werden extensiv begrünt.

Bauherrschaft: Kanton Zürich, Hochbauamt
Architektur Sportbau: pool Architekten
Architektur Schulbauten: baubüro in situ
Generalunternehmung: Blumer-Lehmann
Landschaftsarchitektur: Balliana Schubert
Farbkonzept: Paola De Michiel
Fotos: Peter Tillessen

Natur- und Landschaftsschutzplan Natur- und Landschaftsschutzplan
Situation Situation
Schulhaus A und Sportbau Schulhaus A und Sportbau
Farben Biotop Gleisfeld Farben Biotop Gleisfeld
Materialisierung Materialisierung
Farbgestaltung Fassade Farbgestaltung Fassade
Mock Up Fassade Mock Up Fassade
Vorproduktion Fassade Vorproduktion Fassade
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