Quartier
Leutschenbach-Mitte, Zürich-Leutschenbach

Die Stadt Zürich, der Flughafen Kloten und die Gemeinden des Glatttals wachsen funktional und räumlich zusammen. Im Gebiet Leutschenbach-Glattpark-Auzelg bietet sich zurzeit in der Folge des anhaltenden Siedlungsdrucks die Chance für einen die Gemeindegrenzen übergreifenden urbanen Brennpunkt. Die heute fast reine Arbeitsstadt Leutschenbach bildet den südlichen Teil dieses potenziellen Stadtquartiers auf der Entwicklungsachse Bahnhof Oerlikon-Flughafen Kloten. Leutschenbach-Mitte ist davon jenes Teilgebiet mit dem grössten Wachstumspotenzial. Mit dem Ziel eines dichten, lebendigen und gemischtnutzigen Stadtquartiers vor Augen gilt es, dieses für die Glatttalstadt wichtigen Entwicklungsgebietes städtebaulich, verkehrsplanerisch und landschaftsräumlich zu artikulieren.

Das städtebauliche Konzept zielt auf eine Stärkung der grossen Strassenräume. Die wichtigsten Verkehrsträger - Thurgauer-, Glattpark- und Hagenholzstrasse - werden als dicht bebaute, boulevardartige Lebensadern mit Zentrumsfunktion für die ganze Stadtregion konzipiert. Für die Schaffung eines gemischten Quartiers ist zudem die Erhöhung des Wohnanteils unabdingbar.

In der Geschichte erfolgreiche städtebauliche Muster verblüffen häufig durch die Einfachheit der baurechtlichen Regeln. Ausgehend von der heutigen Parzellenstruktur wird ein Baufelderplan vorgeschlagen, der an eine Blockrandstruktur erinnert. Die gestalterische Freiheit für die Bebauung der Baufelder ist hoch und von wenigen zusätzlichen Rahmenbedingungen bestimmt, hingegen sollen die Freiräume dazwischen nach einem übergeordneten Konzept gestaltet werden. Zusammen mit dem Baufelderplan ergibt sich auf diese Weise ein dreidimensionaler Mantellinienplan für die Regelbauweise. Dieses einfache Regelwerk könnte über Leutschenbach-Mitte hinaus auch in weiteren Interventionsgebieten zur Anwendung kommen.

Auftraggeber: Stadt Zürich, Amt für Städtebau
Landschaftsarchitekt: Klötzli + Friedli
Soziologie / Nutzung: Christina Schumacher
Verkehrsplanung: stadt raum verkehr, Birchler+Wicky